Natürlich kann ich nicht jeden See, Fluss oder Angelstelle befischen. Ich
muss mir Stellen suchen an denen ich gut ran komme, wo ich gut meine
Ruten aufbauen kann, keine Hindernisse im Wasser habe, um auch problemlos einen Fisch sicher landen zu können. Der Angelplatz muss gut zu begehen sein. Mein Zelt baue ich so nah wie möglich an am Wasser und meinem RodPod auf.
Somit habe ich die Möglichkeit schnell an meinen Ruten zu kommen.
Mein Stuhl stelle ich immer direkt neben meinen Ruten, da ich eh nur
im sitzen Angeln kann.



Dann schau ich nach markanten Stellen die ich anwerfen und befüttern
kann. Das können auch Stellen direkt vor dem Ufer sein, denn das Gute liegt oft
direkt vor den Füßen. Schon oft konnte Karpfen unter meinen Rutenspitzen fangen.
So eine stelle kann ich auch ohne Hilfe gut füttern, mit der
Futterschaufel, Futterrakete oder von Hand.
Auch Seerosenfelder in unmittelbarer Nähe sind immer interessant und bringen
mir den ein oder anderen Fisch.
Mein Futter ist das übliche was auch alle anderen benutzen. Wenn ich die
Möglichkeit habe Füttere ich gerne vor. Durch meine Behinderung habe ich
natürlich viel zeit mein Futter gut vorzubereiten und mir auch meine
Boilies selber her zustellen.
Auch meine Montagen und Hakenköder sind wie fasst bei allen anderen gleich.
Da ich noch etwas laufen kann, sieht erst mal alles so aus wie bei einen
normalen Angler, so achte ich aber darauf das mein komplettes Tackle gut zu
mir passt und mir das Angeln erleichtert. So hat mein Stuhl Armlehnen um
mir das aufstehen zu erleichtern, meine Zelte haben ein hohen Ein/Ausgang
wo ich stabile Bankstick befestigen kann und ich mich an denen festhalten kann.
Mein Zelt hat keine Tür, da ich sehr oft in der Nacht raus muss zum
Wasser lassen, auch bei schlechten Wetter bleibt die Tür auf.

An meiner Liege fahre ich die Beine immer komplett aus, damit ich schnell und gut aufstehen kann.
An meinen Schlafsack habe ich extra Laschen annähen lassen damit der nicht beim aufstehen verrutsch und ich mich nicht mit den Beinen verfange.
Meine Sachen die ich in der Nacht brauche sind immer in Griffweite und
leicht zu erreichen. Ich schlafe immer mit meiner Kopflampe auf dem Kopf
Somit muss ich sie nicht erst suchen.


Ich Sitze fast immer auf meinem Stuhl um keinen Biss zu verpassen, in der Nacht
schlagen meistens meine Angelpartner den gehakten Fisch an, falls ich doch mal
nicht schnell genug aus dem Bett komme, denn wir wollen den Fisch nicht verlieren.
Der Drill verläuft dann bei mir im Sitzen, das Keschern und das Abhaken über mimt dann auch meist mein Angelpartner. Der Fisch wird dann gewogen.
Dann hole ich mir mein klein Hocker den ich beim Bilder machen brauche, auf diesen setze ich mich dann.
Ohne diesen Hocker könnte ich nicht auf dem Boden sitzen, da die Schmerzen in meinen Knien zu groß wären.
Dann versuch ich den Fisch sicher zuhalten damit er mir nicht runter fällt beim Bilder machen.
Danach wird er dann zurückgesetzt und alles fängt awieder von vorne an. Ruten und Futter raus,
um vielleicht noch einen Fisch zubekommen der noch am Platz ist.


Natürlich brauche auch ich mit meiner Behinderung Hilfe beim aufbauen
des Zeltes und beim Landen des Fisches. Doch kann ich mein Hobby weiter ausüben,und das ist doch alles was zählt.
Wenn ihr auch eine Körperlichebehinderung habt und das angeln liebt,
versucht es doch auch mal auf Karpfen. Es muss ja nicht so extrem sein mit
Zelt über mehrere Tagen rauszugehen. Auch mit einer Posenmontage,
leichten Grundmontage, Mais und Wurm lassen sich Karpfen fangen.
Es müssen ja nicht immer die Großen sein. Fragt in euren
Vereinen und Freundeskreis nach ob sie euch nicht beim behilflich sein können.
Holt euch Infos ein wie der Bestand ist und ob schon Karpfen gefangen wurden,
wenn ihr schon Angler seid, dann versucht es einfach mal und denkt an Behindertenstege die nur für uns geschaffen wurden und das Angeln sehr erleichtern können.


Einfach ein paar Tage mit Grundfutter, Mais, Pellets und Boilies vorfüttern
und es versuchen. Es muss nicht immer teures Gerät sein und die
Haarmontage um erfolgreich auf Karpfen angeln zu können.
Ich hoffe ich konnte euch einen kleinen Eindruck verschaffen wie ich
trotz Behinderung erfolgreich auf Karpfen fischen kann und der ein oder andere
motiviert ist, trotz Behinderung ans Wasser zu fahren und seinem Hobby nachzugehen.