Und dann kam alles anders…
(Ein Bericht mit und von Stefan Reichert)
Wie für viele von euch begann auch für mich die Planung für die neue Saison bereits Ende letzten Jahres. Es wurden Boilies bestellt, neues Tackle erworben, die Messe in Berlin besucht, neue Gewässer erkundet und neue Ziele gesteckt. Neue Taktiken wurden sich ausgedacht und bereits neue Rigs gebunden. Das Tackle wurde auf Hochglanz poliert und man war heiß auf die neue Saison und konnte es kaum abwarten endlich wieder ans Wasser zu kommen.
Und dann kam alles anders....
Der lange Winter verzögerte den ersten geplanten Ansitz um viele Wochen. Doch damit nicht genug. Nach dem das Eis getaut und die Seen wieder frei waren, bekamen wir die Folgen des langen harten Winters zu Gesicht. Die monatelange Eisschicht und insbesondere die dicke Schneedecke auf dem Eis, ließen kaum bzw. kein Licht ins Wasser. Das verkrafteten viele Gewässer in unserer Region nicht. Die Folge war ein verheerendes Fischsterben. Es betraf einige unserer Gewässer. Unter anderem mein Hausgewässer und ein neues Zielgewässer. Am schwersten erwischte es aber einen anliegenden Fischer. Er bewirtschaftet den Schelldorfer See. Dieser „kippte“ komplett um. Über 10 Tonnen!!! verendeter Fische zog er aus dem Wasser, darunter einige kapitale Zielfische wie sie in unserer Region recht selten sind.
Ein denkbar ungünstiger und deprimierender Start in die neue Saison die noch nicht mal richtig begonnen hatte.



Nun hieß es neuen Mut schöpfen und das Beste daraus zu machen. Als erstes musste ein neuer Plan her.
Ich machte mich auf die Suche nach neuen Zielgewässern. Dazu hörte ich mich bei den Tackledealern und den verschiedenen Angelvereinen unserer Region um welche Gewässer kein oder kaum Schaden genommen hatten und noch einen guten Karpfenbestand ausweisen.
Die Suche gestaltete sich etwas schwieriger als ich dachte. Dann kam mir aber eine ganz besondere Idee. Das größte und wohl interessanteste Gewässer unserer Gegend blieb den Winter über Eis- und Schneefrei. Der Grund dafür... es ist ein Fluß. Fast vor meiner Haustür fließt die Elbe und ist wohl das interessanteste Karpfengewässer unserer Gegend. Aber auch das mit Abstand am schwierigsten zu befischende Gewässer. Mein neues Ziel war somit klar. Ich will meinen ersten Flusskarpfen auf die Matte legen.
Doch dann kam wieder alles anders…
Meine Freundin erwartet im Juli unserer erstes gemeinsames Kind und wir mussten uns auf die Suche nach einen neuen größeren Wohnung machen. Die Wahl fiel auf mein Familienhaus das wir meinem Vater abkauften. Die Renovierungsarbeiten dauern bis zum heutigen Tage an. Da ich sehr viel alleine mache, freue ich mich über die Unterstützung meiner Schwiegereltern, meines Vaters und ein paar Freunden. Natürlich dauert alles länger als ich/wir geplant hatten. Aber es ist ein schönes Gefühl wenn man sagen kann dass man alles mit eigenen Händen aufgebaut hat. Zwar blieb und bleibt mir bis heute keine Zeit ans Wasser zu fahren um ein paar Fische auf die Matte zu legen. Daher stehen bisher auch erst 4 magere Nächte zu Buche. Aber im Moment gibt es einfach wichtigere Dinge als das Karpfenangeln. Somit muss ich mich noch gedulden.



Nichts desto trotz wollte ich die Vorbereitungen für das Projekt “Mission Elbe“ bereits aufnehmen und mit dem Füttern beginnen, damit ich mich zeitnah auf zum ersten Elbansitz machen kann.
Doch wieder einmal hieß es: “Und dann kam alles anders…“
Die Partikel gekauft, die Boilies abgerollt, alles war bereit um die erste massive Futteraktion durchzuführen. Doch dieses mal machte mir Mutter Natur einen Strich durch die Rechnung.
Das Wasser stieg innerhalb von 5 Tagen um satte 2m und macht ein Füttern bzw. Fischen unmöglich.
Somit verschiebt sich auch dieses Vorhaben auf unbestimmte Zeit. Ich bin gepannt was das Jahr noch so für mich bereithält und wann es wieder heißt...
“Und dann kam alles anders“…
Mit freundlichen Grüßen
Stefan